Zweites Tankerkonzept auf dem Weg

HYTRAs neuer 3.000 cbm LH2-Tanker

HYTRA beobachtet den zukünftigen Transportmarkt für Wasserstoff genau. Die an diesem Freitag bekannt gegebene Einstellung des großen Wasserstoff-Pipeline-Projekts durch EQUINOR war ein Schlag ins Gesicht des deutschen Wirtschaftsministeriums, das große Hoffungen in dieses Projekt gesteckt hatte.

Nun wird der einzige Weg eine Flotte von Tankern sein, Wasserstoff nach Deutschland zu importieren. Obwohl viele den Wasserstoff als Ammoniak befördern wollen, wird dies keine praktikable wirtschaftliche Lösung sein, da die Reformierungskosten für Ammoniak in sauberen reinen Wasserstoff viel zu hoch sind. Genauso ist die Herauslösung von Wasserstoff aus Erdgas keine Lösung, weil auch hier hohe Umformungskosten, eine teure Entsorgung des anfallenden Kohlenstoffs und das ebenfalls nicht billige Erdgas anfallen werden.

Frisch aus den Tanker gezapfter verflüssigter Wasserstoff muss im Gegensatz dazu  nur durch eine passende Expansionsdüse geleitet werden, um in Brennstoffzellen usw. verwendet werden zu können. Dies ist eine kostengünstigere Technologie und garantiert einen niedrigeren Marktpreis als bei jeder anderen derzeit existierenden Transportmethode.

HYTRA hat nun mit der Arbeit an einem kleineren Tanker-Design als Ergänzung zum bestehenden 60.000-Kubikmeter-Design begonnen. Der neue Tanker ist für 3.000 Kubikmeter ausgelegt – eine größere Kapazität als der erste existierende Tanker „Suiso Frontier“ aus Japan. Der neue 3.000-Kubikmeter-Tanker ist für die frühen Phasen der Marktentwicklung geplant, wenn das logistische Versorgungssystem für Wasserstoff erst aufgebaut werden muss. Der Tanker basiert auf der patentierten Technologie von HYTRA und wird sehr wirtschaftlich zu betreiben sein.

In Europa müssen sich alle Häfen, alle zuständigen Behörden und auch die Endkunden mit dem Umgang mit Wasserstoff anstelle herkömmlicher Kraftstoffarten vertraut machen. Und wie die Geschichte der Erdölindustrie zeigt, ist ein Start mit Supertankern oder einer großen Unterwasserpipeline möglicherweise nicht die beste Idee für den Anfang.

Der erste Öltanker in der Geschichte der Schifffahrt, die „Zoroaster“ im Jahr 1879, war ein recht kleines Schiff mit einer Länge von 56 m. Der größte Öltanker war die „Jahre Viking“ mit einer Länge von 458 Metern. Eine beachtliche Entwicklung in 130 Jahren.

Rostock – 30.09.2024